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Sonntag, 22. Oktober 2017

Die Bellerophon-Formation

Die Bellerophon-Formation ist eine charakteristische Gesteinsformation in den Dolomiten. Sie wurde im Oberen Perm abgelagert und ist damit eine der ältesten Sedimentformationen, die in den Dolomiten gefunden werden können.

Die Bellerophon-Formation wird in zwei Einheiten unterteilt:

- die untere Fiamazza-Fazies, gekennzeichnet durch die Anwesenheit von dunklen Dolomiten in Wechsellagerung mit Gipslagen,
- die obere Badiota-Fazies, die aus Flachwasserkalke gebildet wird.


Aufschluss der Bellerophon-Formation in den Dolomiten.

Die charakteristische dunkle Färbung, sowie der Bitumengeruch, gehen auf den hohen organischen Anteil der Sedimente zurück, daraus folgt als Ablagerungsraum ein schlecht durchlüftetes Milieu. Daraus  lässt sich auch die Artenarmut, aber die große Individuenmenge der Sedimente erklären. Gefunden werden makroskopisch sichtbar Filamente (unbestimmte Bivalvenschalen), sowie Querschnitte der Rotalge Wermigorellas sp. (Oberes Perm bis Kreide) und
Permocalculus sp., ein Hinweis auf eine Ablagerungstiefe zwischen 5 bis 10 Meter.

Längsschnitt durch Permocalculus sp. Bildbreite 6mm, der Dünnschliff war durch die große Anzahl dieser Rotalge geprägt. Beim Gestein handelte es sich um einen in dm-m Bereich gebankten Packstone dolomitischer Zusammensetzung.

Die Bellerophon-Formation wurde nach der Schneckenart Bellerophon sp. benannt, deren Steinkerne relativ häufig (auch wenn mit Glück) gefunden werden können.

 

1 Kommentar:

  1. Die Bellerophon Formation schenkt dem aufmerksamen, wie auch dem unaufmerksamen Betrachter, die schönsten Gesteinsfaltungen, die durch ihre relativ dünnen Gipslagen besonders auffallen. Wenn ich mich nicht irre, sind diese gipsreichen Schichten der Fiammazza-Kategorie zuzuordnen

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